Innovative Infrastruktur: Bahn beginnt Bau von Oberleitungsinseln in Schleswig-Holstein

DAtum

Innovative Infrastruktur in Form von Oberleitungsinseln im Schaubild

Die Deutsche Bahn (DB) hat erste Oberleitungsmasten in Kiel und Büchen gesetzt, um entstehenden Oberleitungsinseln den Weg zu bahnen. Bis Ende 2023 soll die innovative Infrastruktur entstehen und dann Einsparungen in Höhe von 10 Millionen Litern Dieselkraftstoff pro Jahr ermöglichen.

Für die künftige Energieversorgung von BEMUs hat die Deutsche Bahn in Schleswig-Holstein mit den Vorkehrungen für den Bau von Oberleitungsinseln als innovative Infrastruktur begonnen. Als Alternative zu einer vollständigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers bedarf die Technologie lediglich der Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder Bahnhöfe. BEMUs nutzen das mehrere hundert Meter bis wenige Kilometer lange Oberleitungs-Stück zum Aufladen der Traktionsbatterien. Dadurch sind sie mit der auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten benötigten Energie versorgt.

Ziel ist es, in Schleswig-Holstein auf diese Weise über zehn Millionen Kilometer Zugverkehr jährlich elektrisch zu fahren, auf denen bislang Dieselfahrzeuge eingesetzt wurden. Die Kraftstoffersparnis beziffert die Deutsche Bahn mit zehn Millionen Litern Dieselkraftstoff im Jahr.

Pläne über 2023 hinaus

In den Bahnhöfen Kiel und Büchen sind zunächst mehr als 30 zusätzliche Oberleitungsmasten notwendig. Erste Oberleitungsinseln und Lade-Unterwerke für das Einspeisen des Bahnstroms errichtet die Deutsche Bahn im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein und der Nahverkehrsgesellschaft (NAH.SH) bis Ende 2023 an der Westküste des Landes in Heide, Husum und Tönning.

Zur Erreichung des definierten Ziels, der Klimaneutralität bis 2040, werden über 2023 hinaus weitere Oberleitungsinseln errichtet. Nach Kiel und Büchen beginnt im März 2023 die Erweiterung der bestehenden Oberleitung in Bad Oldesloe sowie zwischen Kiel und Kiel-Hassee. Im April 2023 beginnen die Arbeiten auf der Strecke von Flensburg nach Kiel. Neben Schleswig-Holstein planen auch die Bundesländer Rheinland-Pfalz (im Süden des Bundeslandes) und Nordrhein-Westfalen (Metropolregion Rhein-Ruhr) die Einbindung von Oberleitungsinseln in die eigene Infrastruktur.